Salat selber vorziehen – Salat richtig aussäen und pikieren
Wie Salat selber vorziehen?
Salat muss man natürlich nicht unbedingt vorziehen, du kannst auch direkt in einen Topf
oder Balkonkasten aussäen. Wenn du aber den ganzen Sommer über frischen Salat vom
Balkon ernten willst, dann ist es sinnvoll durch das Vorziehen regelmäßig für Nachschub
von Jungpflanzen zu sorgen. So kannst du, nachdem du geerntet hast, auch gleich wieder
nachpflanzen und der nächste Salat ist schneller fertig.
Salat richtig aussäen
Als Erstes brauchst du ein Gefäß, in das du deine Salatsamen aussäen kannst. Ich ver-
wende für die Aussaat eine Anzuchtplatte. Du kannst aber auch einen Eierkarton, einen
leeren Tetrapak, eine Plastikschale aus dem Supermarkt oder irgendein anderes Gefäß
verwenden, das du gerade da hast.
Wichtig ist nur, Löcher im Boden einzustechen, damit das Wasser ablaufen kann. Jetzt
füllst du das Gefäß mit Anzuchterde. Anzuchterde ist wichtig, denn sie hat nur wenig
Nährstoffe. Um an die Nährstoffe zu gelangen, muss sich der Keimling also etwas an-
strengen und bildet dadurch schöne Wurzeln aus.
Ich baue übrigens sehr gerne Romana Salat an. Er ist richtig knackig und wächst kom-
pakt. Deshalb finde ich ihn auch sehr gut geeignet für den Anbau in Töpfen oder im
Balkonkasten.
Nun werden die Samen auf die Erde gestreut und einfach nur etwas angedrückt. Die
Samen also nicht in die Erde einbuddeln, denn Salat ist ein Lichtkeimer. Wenn die Samen
zu tief in der Erde sitzen, dann bekommen sie kein Licht und die Keimung funktioniert
nicht.
Jetzt noch zur Temperatur. Sehr viele Salatsorten keimen besser, wenn es kühler ist,
also Temperaturen zwischen 10 – 16 Grad. Deshalb funktioniert die frühe Voranzucht im
warmen Wohnzimmer auch in der Regel nicht sehr gut. Die Samen keimen zwar, aber die
Keimlinge beginnen dann schnell in die Höhe zu schießen, weil es zusätzlich auch oft noch
zu dunkel ist.
Zu empfehlen ist es erst Mitte April an Salat selber vorzuziehen, denn dann kann die
Aussaat auf dem Balkon stehen bleiben.
Nach 1-2 Wochen sprießen auch schon die ersten Pflänzchen. Nach ca. 3 Wochen sehen
sie so aus und können pikiert werden.
Salat richtig pikieren
Pikieren bedeutet, dass dicht stehende Keimlinge vereinzelt und in größere Töpfe ver-
pflanzt werden. Dadurch bekommt eine einzelne kleine Pflanze mehr Platz, kann sich bes-
ser entwickeln und kräftige Wurzeln ausbilden.
Pikiere die Keimlinge, wenn sie nach den Keimblättern die ersten ein bis zwei echten
Blätter bekommen haben.
Wenn du in einer Schale ausgesät hast, dann verwendest du am besten einen Pikierstab
und lockerst die Erde auf, damit sich die einzelnen Keimlinge voneinander lösen lassen.
Als Pikierstab kann man beispielsweise ein Essstäbchen oder einen Löffelstiel verwenden.
Nun werden die Keimlinge jeweils einzeln in ein Töpfchen der Anzuchtplatte pikiert.
Wenn du keine Anzuchtplatte hast, kannst du andere kleine Töpfe, Eierkartons oder sel-
ber gebastelte Töpfe aus Klopapier Rollen verwenden.
Sollten die Keimlinge etwas hochgeschossen sein, dann kannst du sie jetzt etwas tiefer
einsetzen, das gibt mehr Standfestigkeit.
Zum Schluss das Angießen nicht vergessen.
Einige Tage später sehen die Salatpflanzen so aus. Nach einer weiteren Woche in der
Anzuchtplatte pflanze ich dann um in einen Balkonkasten, großen Topf oder ins Balkon-
Hochbeet.
Empfehlung: Romanasalat
Die meisten kennen Romanasalat wahrscheinlich entweder vom Supermarkt. Dort werden
die Salatherzen meist in 2er oder 3er Packs angeboten. Romanasalat stammt aus dem
Mittelmeerraum und ist daher sehr gut hitzebeständig und schoßfest. Das macht in vor
allem im Sommer zu einer echt guten Kultur im Gemüsebeet. Aber auch im Herbst kann
man ihn bis weit in den Winter hinein anbauen, denn er ist sogar einigermaßen
frostbeständig.
Seine Konsistenz ist knackig und vom Geschmack her ist er würziger und kräftiger als
beispielsweise Kopf- oder Pflücksalat. Er benötigt einen sonnigen Standort und wächst
am besten in lockerer humoser und etwas nährstoffreicherer Erde.